Digitale Technologien bieten Unternehmen und ihren Beschäftigten zahlreiche Chancen, stellen sie aber auch vor große Herausforderungen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die mit der Einführung digitaler Technologien einhergehen und zeigen auf, wie Unternehmen diesen Wandel erfolgreich gestalten können.
Digitale Technologien im Alltag und im Unternehmen
Digitale Technologien begleiten uns längst auch im privaten Alltag. Wir nutzen Navigationssysteme, folgen Kaufempfehlungen im Online-Handel und lesen Nachrichten, die uns aufgrund zuvor angeklickter Artikel empfohlen werden. Ein Blick in die Arbeitswelt zeigt: Auch hier wird zunehmend auf den Einsatz digitaler Technologien gesetzt. So zeigt eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dass in Deutschland 42 Prozent aller Beschäftigten in Berufen mit einer hohen Automatisierungswahrscheinlichkeit arbeiten (Bonin et al. 2015: 10). Dabei sind nicht Berufe als Ganzes betroffen, sondern vor allem einzelne Tätigkeiten innerhalb eines Berufs, die leicht automatisierbar sind. Dies bietet Unternehmen und ihren Beschäftigten die Chance, menschliche Potenziale besser zu nutzen. Beispielsweise können durch den Einsatz von Robotern in der Produktion monotone Tätigkeiten reduziert werden, so dass Menschen mehr Zeit für komplexere Aufgaben haben. Allerdings bringt die Einführung digitaler Technologien auch Herausforderungen mit sich, die es möglichst frühzeitig zu bewältigen gilt.
Informationen zum richtigen Zeitpunkt
Dies beginnt bereits bei der Frage, zu welchem Zeitpunkt die einzelnen Betriebsparteien über die geplante Einführung eines digitalen Systems informiert werden sollen. Reicht es aus, die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen zu informieren, sobald ein fester Starttermin feststeht? Nein. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Zunächst zeigt eine Studie der KU Leuven, dass Arbeitnehmer*innen durch die Transformationsprozesse in der Arbeitswelt mitunter verunsichert sind, welche Auswirkungen dies auf ihren Arbeitsplatz haben könnte. Dies wiederum führt bei Beschäftigten zu einem höheren Burnout-Niveau (Roll et al. 2023: 13). Hat eine Person also das Gefühl, mit den Transformationsprozessen im Zuge der Digitalisierung längerfristig nicht mithalten zu können, ergeben sich negative Effekte auf ihre geistige Gesundheit. Weiterhin zeigt sich, dass auch das berufliche Engagement negativ beeinflusst wird, wenn Unsicherheiten in Bezug auf den eigenen Beruf wahrgenommen werden (ebd.).
Mitarbeitende einbeziehen und frühzeitig schulen
Beschäftigte haben in der Regel einen guten Überblick über bestehende Arbeitsprozesse und -abläufe in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld und können daher in Planungsphasen wichtige Impulse für den Einsatz neuer Technologien im Unternehmen geben.
Darüber hinaus ist der Einsatz digitaler Technologien mit einem hohen Weiterbildungs- und Umschulungsbedarf verbunden. Beschäftigte, die in ihrem bisherigen Arbeitsalltag nur wenig oder gar nicht mit digitalen Technologien in Berührung gekommen sind, müssen umfassend und nachhaltig geschult werden. So können Arbeitsabläufe im Betrieb weiterhin reibungslos funktionieren, Arbeitsunfälle durch unsachgemäße Anwendungen vermieden und Beschäftigte mit der Erledigung komplexerer Aufgaben betraut werden.
Steht also die Einführung eines digitalen Systems im Betrieb an, ist es für Unternehmensleitungen und Führungskräfte ratsam, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig zu informieren und in den Einführungsprozess einzubeziehen, um den genannten negativen Effekten entgegenzuwirken und die Potenziale der Digitalisierung voll auszuschöpfen.
Fazit
Die Einführung digitaler Technologien bietet viele Chancen, wie die effizientere Nutzung menschlichen Potenzials und die Übernahme monotoner Tätigkeiten durch Maschinen. Es sind aber auch Herausforderungen zu meistern, insbesondere in Bezug auf die Information, den Einbezug und die Weiterbildung der Mitarbeitenden. Durch eine frühzeitige Information und Einbindung der Mitarbeitenden und ihrer Interessenvertretungen in den Transformationsprozess können Unternehmensleitungen und Führungskräfte somit den genannten negativen Effekten entgegenwirken und die Potenziale der Digitalisierung umfänglich ausschöpfen.
Sie stehen selbst vor der Herausforderung, digitale Technologien in Ihrem Unternehmen einzuführen? Dann können wir Ihnen helfen. Kontaktieren Sie uns unverbindlich, wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Quellenverzeichnis
Bonin, Holger; Gregory, Terry; Zierahn, Ulrich (2015): Übertragung der Studie von Frey/Osborne (2013) auf Deutschland, ZEW Kurzexpertise, No. 57, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim
Roll, L.C.; De Witte, H.; Wang, H.‐J. (2023): Conceptualization and Validation of the Occupation Insecurity Scale (OCIS): Measuring Employees’ Occupation Insecurity Due to Automation. Int. J. Environ. Res. Public Health 2023, 20, 2589. https://doi.org/10.3390/ ijerph20032589