Künstliche Intelligenz in Unternehmen: Ein Werkzeug für die Zukunft
Business-Meeting in Kusel zeigt Chancen für die heimische Wirtschaft auf

Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sind längst nicht mehr nur Themen für große Konzerne. Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren zunehmend von den technologischen Möglichkeiten. Dies wurde beim jüngsten Business-Meeting in Kusel deutlich, das von der Wirtschaftsförderung des Landkreises organisiert wurde und dank weiteren Akteuren aus Wirtschaft, Bildung und Verwaltung abgehalten wurde.
Mit rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Verwaltung und Bildung war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Landrat Otto Rubly betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der KI für den Landkreis Kusel und stellte klar: „Ich glaube, dass das Thema auch für einen Landkreis wie den unseren mit kleinen Firmen – und manche sind ja gar nicht mal so klein – eine interessante Angelegenheit ist.“ (- Die Rheinpfalz)
Expertenvorträge und Best Practices
Wie die RHEINPFALZ Zeitung in ihrer 34. Ausgabe schreibt, bot das Programm des Abends vielfältige Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz. Prof. Dr.-Ing. Martin Wölker von der Hochschule Kaiserslautern erläuterte in seinem Vortrag „Keine Angst vor KI“, dass die Technologie, insbesondere Chatbots, vor allem als Werkzeug verstanden werden müsse. Er betonte, dass die Qualität der Ergebnisse stark von der präzisen Formulierung der Anweisungen, sogenannter Prompts, abhänge. Es gehe darum, die generierten Inhalte kritisch zu prüfen und gegebenenfalls nachzubessern.
Dr. Sönke Knoch, Projektleiter des RZzKI, stellte verschiedene erfolgreiche KI-Anwendungen vor und machte deutlich, dass nicht jede Herausforderung automatisch mit KI gelöst werden müsse. Vielmehr sei es entscheidend, das zugrunde liegende Problem zunächst genau zu verstehen, um anschließend zu bewerten, ob eine KI-basierte Lösung tatsächlich sinnvoll sei.
Auch der Bildungssektor beschäftigte sich intensiv mit dem Thema. Stefan Weber, Schulleiter des Veldenz-Gymnasiums Lauterecken, berichtete über eine neue, verpflichtende Arbeitsgemeinschaft zum Thema KI, die für Schülerinnen und Schüler der achten Klasse eingeführt wurde. Seiner Meinung nach könne man den Einsatz von KI im Schulalltag nicht ignorieren. Vielmehr sei es wichtig, die Technologie bewusst und reflektiert als Unterstützung zu nutzen, anstatt sie zu verteufeln.
Die Veranstaltung bot zudem Raum für moderierte Gesprächsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kammern, Wirtschaft und Bildung. Hier wurde nicht nur über die Potenziale von KI diskutiert, sondern auch über die praktischen Herausforderungen, denen sich Unternehmen in der Region stellen müssen.
Praktische KI-Anwendungen in Unternehmen
Wie sehr KI bereits heute in Unternehmen genutzt wird, zeigte sich an den Praxisbeispielen, die während der Veranstaltung vorgestellt wurden. So berichtete Jürgen von Blohn, Geschäftsführer der Kuseler Gärtnerei Hanns, dass KI bereits in der Kundenberatung zum Einsatz kommt. Wenn Kundinnen und Kunden beispielsweise wissen möchten, wie sie ihre Pflanzen optimal pflegen oder auf bestimmte Probleme reagieren sollen, generiert ein KI-System entsprechende Antworten. Diese schnellen und effizienten Rückmeldungen verbessern nicht nur den Kundenservice, sondern entlasten auch das Team der Gärtnerei.
Auch im produzierenden Gewerbe wächst das Interesse an KI. Werner Zimmermann, Inhaber des Farben- und Lackherstellers Rhenocoll in Konken, erklärte, dass er während der Veranstaltung neue Impulse für sein Unternehmen gewonnen habe. Besonders die Möglichkeit, KI für die Optimierung von Inventurprozessen einzusetzen, erschien ihm vielversprechend, da Inventuren oft sehr zeitaufwendig sind.
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Neben diesen Beispielen aus Handel und Bildung wurde auch das Handwerk thematisiert. Benjamin Hilmer von der Handwerkskammer der Pfalz erläuterte, wie KI-gestützte Technologien bereits heute in verschiedenen Gewerken genutzt werden. So setzen Dachdeckerbetriebe beispielsweise Drohnen mit KI-gestützter Bilderkennung ein, um Dächer effizient und präzise zu vermessen.
Hilmer betonte, dass die Einführung solcher Technologien stets gemeinsam mit den Mitarbeitenden erfolgen sollte. Es sei wichtig, dass diejenigen, die später mit den neuen Systemen arbeiten, von Anfang an in den Entscheidungsprozess eingebunden werden.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, dass Künstliche Intelligenz keine Bedrohung, sondern eine große Chance für Unternehmen darstellt. Durch gezielte Weiterbildung und eine durchdachte Implementierung können auch kleinere Betriebe von den Vorteilen profitieren.